^REPORT VINYL
Qualitätskontrolle bei Pallas: Hier wird eine
Nickelkopie der ins Presswerk gelieferten
„Urschallplatte" überprüft
500 S tunden nö tig sei. A uch bei D M M
w ü rd en sich N achlässigkeiten in einem
grö ß eren R auschen bem erkbar m achen.
Als schlecht bew erten beide die Situa-
tio n bei gravierenden Schäden an Schrei-
b ern wie beispielsw eise einer zerstö rten
G eg en k o p p lu n g , d e n n die in d u strielle
F ertig u n g v o n S ch n eid k ö p fe n w u rd e
1991 v o n d e r F irm a N e u m a n n e in g e-
stellt. L aut D an iel K rieger ist n u r d er
M ittsiebziger D r. G ötz C o rin th „in der
Lage, h e rv o rra g e n d e R e p a ra tu re rg e b -
nisse abzuliefern, aber m eines W issens
so n st n ie m a n d “. A u ch G ü n te r P au le r
sieht das so. Er h at aber d en N achteil,
dass sich C o rin th auf Lackfolien-Schrei-
ber k o n zentriert, so dass er n ich t auf ihn
zugreifen kann. W as die w enigen ande-
ren A nbieter auf diesem speziellen M arkt
leisten kö n n en , daran scheiden sich die
G eister. D em N eu m an n -M o d ell n a c h -
em pfundene Schreiber versucht auch die
Schw eizer F irm a V in y liu m zu sam m en
m it Flo K aufm ann zu entwickeln, im m er-
h in w u rd en g ut klingende Schallplatten
wie „Sera U n a N o ch e“ (M a R ecordings)
m it deren F abrikat geschnitten.
E n tsch ärft w ird die S itu atio n , w enn
m an beim Schneiden verstärkt m it dyna-
m isch en H o c h to n b e g re n z e rn arbeitet.
Z u d em üb ersp ielen S chneidingenieure
heute n ich t m eh r m it so riesigen Pegeln
wie früher, was A usw irkungen au f den
K lang hat: S tö rsig n ale w ie R u m p eln ,
R auschen u n d K n istern k ö n n en sich in
R elation zu m N u tzsig n al zw ar stä rk e r
b e m e rk b a r m ach en , g leich zeitig ab er
v errin g ert sich die G efahr v o n A b tast-
verzerrungen.
Sekunden später entsteht hier eine Schallplatte: der Massekuchen, eingeschlossen zwischen zwei
Pressmatrizen (oben). Traditionelle Technik: die große Werkshalle von Pallas (unten)
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Die Folien
K o p fs c h m e rz e n
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S c h n e id stu d io s
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die
V erso rg u n g m it Lackfolien,
da es w eltw eit n u r no ch zw ei A n b ieter
gibt: Apollo M asters/Transco in den USA
sowie die japanische Firm a M DC. Bedingt
durch dieses M onopol seien Preisstruktur
u n d K undenservice schlecht, klagt nicht
n u r M ax K alinski von der Firm a Ameise.
Er versuche deshalb, eigene Lackfolien
zu entw ickeln - bisher m it u n b efried i-
gendem Ergebnis. H au p tp ro b lem noch
vor der Schneidfähgkeit der Folien seien
die an sch ließ en d en galvanischen P ro -
zesse im Pressw erk. Eine Pleite oder der
Rückzug einer der b eid en F irm en hätte
also gravierende Folgen. Bei K upferfo-
lien sieht es bei n u r einem A nbieter nicht
besser aus.
Das Pressen
D ie le tz te n Jah re h a t die
V in y lb ran c h e ein en B oom
erlebt, w eltw eit sin d n eu e
Pressw erke eröffnet w orden, wie in den
USA Quality Records Pressing (QRP), um
die steigende N achfrage zu befriedigen.
16 STEREO 5/2014